Ein Seeteufel wird obduziert
Wegen seiner Spezialisierung auf Fische ist Dr. Dieter Göbel aus Rostock der Tierarzt des Vertrauens für die Aquaristik in dem Nationalpark-Zentrum. Bei seiner letzten Visite in Tönning stand unter anderem auf der Agenda, die Ursache für den Tod eines Seeteufels zu klären.
Das 1,18 Meter lange und 22 Kilogramm schwere Weibchen lebte bis zum Sommer 2020 im Becken „Block und Geröll“. Kurz bevor es verendete, hatten die Aquarianer im Maul eine merkwürdige, helle Masse entdeckt (Foto oben).
Untersuchung im Forscherlabor
Für die Obduktion wurde der große Fisch aus dem Eisschrank geholt und seziert (Foto unten). Das Ergebnis war verblüffend, denn: Die eigenen Zähne waren dem Fisch zum Verhängnis geworden, wie Aquaristik-Leiter Timo Kaminski erklärt: „Seeteufel stülpen ihre Mägen gelegentlich zur Reinigung aus, was immer ein Risiko darstellt, da sich der Magen beim Zurückziehen an den scharfen Zahnreihen, die bis tief in den Schlund ragen, verfangen kann.“
Genau dies war wohl der Fall beim Multimar-Seeteufel. „Eine tragische, aber letztlich natürliche Todesursache,“ resümiert Kaminski. Der beeindruckende ausklappbare Kiefer (Foto unten) solle nun präpariert und später im Multimar Wattforum ausgestellt werden.